Spielerisches auf dem Trampolin#

Dieses Kapitel bietet eine Übersicht über kleine Spiele und Ideen für einen spielerischen Umgang mit dem Trampolin. Die Anregungen eigenen sich zum Auflockern des Trainings - nicht nur für Kinder. Achtung - das Spektrum der Anforderungen ist sehr groß. Während ein Großteil der Spiele zur Tuchgewöhnung geeignet sind, erfordern manche Spiele gutes Tuchgefühl und einige viele Erfahrung und Kontrolle.

Ohne Materialien#

  • Krabbeln (vorwärts, rückwärts, seitwärts)

  • Laufen (vorwärts, rückwärts, Anfersen, Kniehebelauf)

  • „Moonwalk“

  • Schrittsprünge (nicht weit – man soll die „Schwerelosigkeit spüren“). Achtung: Im Knie fest bleiben

  • Rollen (vorwärts, rückwärts)

  • Kleine Hüpfer (vorwärts, rückwärts, seitwärts)

  • Froschsprünge auf dem Kreuz ohne Vorwippen - perfekt für Stationserwärmung

  • Hüpfen über das Trampolin in 6,5,4 … Sprüngen

  • Im Kästchen (rote Markierung auf dem Trampolin) springen

  • Tierparade

    • Pinguin (ganz gestreckter Körper, „Entenpo“, Arme an den Körperdrücken und die Hände zur Seite abspreizen)

    • Frosch („Froschhüpfer“)

    • Robbe (Seitwärtsrollen)

    • Spinne („Vierfüßlergang“ rücklings)

    • Stinktier (auf allen Vieren gleichzeitig hüpfen und mit dem Handabdruck die Hände nach unten Strecken)

  • „Cowboy Joe“: kräftig in das Gerät stampfen und den entstehenden Schwung wieder im Kniegelenk abfedern schneller Wechsel zwischen stampfen und abfedern (wichtige Übung um auf dem Trampolin das Stoppen/Stehen bleiben zu üben)

  • Springen und auf Signal stehen bleiben

Mit Material#

  • Ein Seil schlangenartig über das Trampolin legen und darüber balancieren

  • Seilspringen auf dem Trampolin: erfordert Umgewöhnung, aber dafür Mehrfachdurchschläge möglich

  • Variation: Zwei Personen stehen auf den Weichböden an der Stirnseite und schlagen ein langes Seil, eine dritte Person versucht dabei in der Mitte zu springen. Die Person in der Mitte kann dabei ein zusätzlich mit einem eigenem Seil springen.

  • Ein Seil längs und drei Seile quer über das Trampolin legen (acht Felder), von Feld zu Feld springen (auch zu zweit möglich)

  • Variation: die Seilenden werden von anderen Personen gehalten und die Feldgrößen werden während des Springens verändert

  • zu zweit beim Springen einen weichen Ball zuwerfen

  • Ball-Abfangen: Zwei oder vier Personen sitzen auf den Weichböden und versuchen sich einen Ball zuzupassen, eine Person in der Mitte versucht den Ball abzufangen

  • Kleine Gymnastik-Reifen auf das Trampolin legen, von Ring zu Ring springen

  • Luftballons oder Säckchen von außen auf das Trampolin werfen/legen eine oder zwei Personen versuchen die Ballons wieder vom Trampolin zu werden („Trampolin freihalten“)

  • Einen Luftballon beim Springen immer wieder in die Luft schlagen (Achtung: die Aufmerksamkeit liegt auf dem Luftballon, daher das Trampolin an den Seiten gut absichern)

  • Mehrere Luftballon auf das Trampolin legen und um Ballons herumspringen, Ballons dürfen nicht berührt werden

Mit einem Partner#

  • Partner springt einen Weg über das Trampolin vor, der andere muss sich den Weg merken und den Weg nachahmen

  • „Karawane“: zwei Personen, einer geht/hüpft vor der andere steht hinter der ersten Person und hält sich an den Schultern fest und wird mit geschlossen/offenen Augen über das Trampolin geführt

  • Auskontern: zwei Personen machen jeweils auf ihrer Hälfte des Trampolins vorsichtige niedrige Strecksprünge, am besten anfangs zeitlich versetzt zueinander: Ziel ist es dem Partner den Schwung wegzunehmen (Ihn zu stoppen)

  • Auskontern - Level 2: Regeln wie bevor, nun z.B. im Wechsel Standsprung & Sitz

  • „Rakete“: eine kräftige Person „schießt“ eine kleinere Person in die Luft, wichtig: die katapultierende Person muss beim Wurf stehen bleiben – nicht mehr springen und muss die andere Person auch wieder einfangen bzw. abbremsen

  • Stoppwettkampf: von der Stirnseite in 3 Sprüngen bis zur vorderen roten Linie springen und mit den Zehen noch vor der Linie stoppen. Wer am dichtesten rankommt gewinnt

  • Wettrollen: Querrollen über die Längsseite des Trampolintuch - ein Teilnehmer rollte vor und auf Signal eines Außenstehenden oder bei Erreichen des Kreuzes darf der zweite starten und versuchen einzuholen

  • Sitz-Rakete (fortgeschritten)

    • zwei Springer stehen sich gegenüber auf dem Tuch, ein Teilnehmer springt leicht, der Andere gleicht aus;

    • Der springende Teilnehmer springt in den Sitz und wechselt fortan zwischen gestreckter diagonaler Haltung in der Luft und Sitz im Tuch.

    • Der Partner passt den ersten Sitz ab fällt etwas früher in den Grätschsitz und greift die Zehen des Anderen.

    • Die Aufgabe besteht darin den Gegenüber zu führen und Höhe mitzugeben. Dabei wechselt man konstant zwischen Grätschsitz und tiefem Stand (mit aufstehender Bewegung)

  • Zu dritt nebeneinander über das Trampolin hüpfen, hierzu in den Armen einhaken; der Springer in der Mitte macht die Augen zu. Achtung! Möglichst gleichzeitig springen und ansagen, wann die Mattenkante kommt

  • Zu zweit oder zu dritt auf dem Gerät, wobei sich eine Person in die Mitte setzt (Schneidersitz mit abstützen der Hände oder normale Sitzposition), die anderen Springen vorsichtig um die sitzende Person, so dass sie ins Wanken gerät. Die Person in der Mitte kann dabei die Augen schließen.

  • „Eiserne Jungfrau“: eine Person legt sich in die Mitte (wichtig: Körper ganz gestreckt und angespannt), zwei oder vier Person stehen sich an den langen Seiten gegenüber und treten auf ein Signal gemeinsam fest ins Trampolin, so dass die Person in der Mitte hochgeschossen und aufgefangen wird

  • Einen Partner, der auf Trampolin sitzt oder einen Medizinball hochschießen (Achtung Gefahr!)

  • Paarsalto (fortgeschritten) - nebeneinanderstehend, Blickrichtung entgegengesetzt, mit verschränkten Armen macht eine Person einen Vorwärts- und die andere einen Rückwärtssalto

Spiele auf dem Trampolin#

Koffer-Packen#

Teilnehmer: mind. 2

Materialien: keine

Spielbeschreibung

  • ebenfalls bekannt als Anbauen, Anhängen, Sechs-Tage-Rennen

  • ein Turner macht ein Übungsteil vor, der Nächste wiederholt dieses und hängt einen eigenen Sprung dahinter usw.; dies übt vor allem die Verbindung von Sprüngen

  • Variation A: man bekommt 3 Versuche statt einem, bzw. darf ab dem zweiten Versuch angesagt werden

  • Variation B: ungeübte Sprünge dürfen von Einzelnen ersetzt werden

  • Variation C: Ausschließen von Sprungkategorien (kein Bauch) oder Erfinden von Regeln (mind. 90° Saltorotation)

  • Variation D: zusätzliche Nachahmung der Ausführung inklusive möglicher Fehler und Geräusche

  • Variation E: Erfinden von neuen Sprüngen (Dreifachhocke, Gegrätschter Salto, Hocke ¼ Schraube)

Bemerkung

Da das Ziel des Spiels darin besteht, Sprungfolgen zu turnen, die der oder die Mitspieler nicht schaffen oder sich nur bedingt merken können, leidet oft die korrekte Ausführung der Elemente. Kürzlich Erlerntes sowie Elemente im Lernprozess sollten beim Spielen weggelassen werden, um das Erlernen technischer Fehler zu vermeiden.

Sitz-Jonglage#

Teilnehmer: mind. 3, mehr ist leichter und weniger hektisch

Materialien: keine

Spielbeschreibung

  • die Gruppe wird aufgeteilt auf die Stirnseiten, die Seite mit mehr Teilnehmern beginnt

  • Jonglage ist Programm - das Trampolin wird hierfür in 4 Quadranten geteilt.

  • Eine Person der einen Seite stellt sich in einen Quadranten und eine Person der anderen Seite stellt sich in den diagonal dazu befindlichen Quadranten und springt in den Quadranten vor ihm in den Sitz um die erste Person neben ihm zu katapultieren. Diese schießt nun ebenfalls in den Quadranten vor ihm in die Sitzlandung (an dieser Stelle ist schnelles Aufstehen und ein kleiner Sprung vor sich auf die Matte wichtig).

  • Dies lässt sich erstmal trocken üben. Später füllt man mit den übrigen Personen die Positionen wieder auf und es wird eine durchgängige Wiederholung draus.

Domino#

Teilnehmer: mind. 3

Materialien: keine

Spielbeschreibung

  • die Teilnehmer starten verteilt vom Rand

  • reih-um erfolgt Sprungfolge, etwa Sitz-Stand oder Rücken-Stand

  • Ziel ist es wieder zurück in den sicheren Stand zu kommen

  • wer das Gleichgewicht verliert, bzw. einen Ausgleichsschritt machen muss, ist für die Runde raus

  • Beeinflussung durch die anderen Personen im Tuch sind erlaubt

Fangen um die Matte#

Teilnehmer: 4 Personen gleichzeitig, max. 10 Personen pro Trampolin

Materialien: 1 Turnmatte

Spielbeschreibung

  • 2 Teilnehmer halten eine Turnmatte senkrecht in der Mitte des Trampolins (auf der Längs-Linie)

  • auf jede Seite der Matte stellt sich ein weiterer Teilnehmer auf, beide gucken in entgegengesetzte Richtungen

  • auf ein Startzeichen hin laufen die beiden Teilnehmer neben der Matte los und versuchen, sich gegenseitig zu fangen

  • bei „Hepp“ (gerufen von einem der beiden Mattenhalter) erfolgt ein Richtungswechsel

  • gewonnen hat derjenige, der den anderen fängt (= mit den Händen berührt)

  • hat ein Spieler gewonnen, ist das nächste Paar an der Reihe

Vorsicht

Bei rutschigen Socken können die Läufer eventuell ausrutschen!

Pferderennen#

Teilnehmer: 4-8 (je nach Größe des Trampolins und der Teilnehmer und deren Können)

Materialien: keine

Spielbeschreibung

  • 1 Teilnehmer oder der Trainer stellen sich neben dem Trampolin auf den Boden = „Vorreiter“

  • Alle anderen Teilnehmer stellen sich nebeneinander mit Blick zur untenstehenden Person auf das Trampolin

  • Der Vorreiter fängt an zu „galoppieren“ und macht Kommandos vor, alle Teilnehmer machen sie nach

  • Galopp: klatschen auf die Oberschenkel und Beinbewegung wie beim Galopp

  • Rechts/-Linkskurve: nach rechts/links lehnen

  • Hindernis: kleiner Hüpfer auf der Stelle …

  • wer vom Pferd fällt (= umkippt) hat verloren

Vorsicht

Sobald ein Reiter umkippt, müssen alle sofort anhalten, damit keiner auf den gestürzten Reiter tritt.

Fallschirmspringen#

Teilnehmer: 5-10 Personen

Materialien: Fallschirm oder Schwungtuch

Spielbeschreibung

  • Der Fallschirm wird über das Trampolin gelegt

  • Ein Teilnehmer stellt sich auf das Trampolin und hüpft auf dem Fallschirm

  • Alle anderen Teilnehmer schütteln den Fallschirm, so dass viele Wellen entstehen (bei großer Sprunghöhe entstehen die Wellen von alleine)

  • Der Springer kann sicher gekonnte Sprünge ausprobieren

Vorsicht

Durch den Fallschirm sieht man den Rand des Trampolins schlecht, daher müssen die umstehenden Teilnehmer besonders aufpassen. Zusätzlich kann der Untergrund bzw. die Stoffkombination glatt sein.

Durch die Wellen weiß der Springer nicht, wann er genau wieder auf dem Tuch aufkommt. Die visuelle Wahrnehmung wird erschwert, wodurch den anderen Analysatoren mehr Beachtung geschenkt wird

Variante „Springen unter dem Fallschirm“

  • Diesmal springt der Teilnehmer unter dem Fallschirm

  • Es können auch zwei Teilnehmer gleichzeitig springen

Vorsicht

Die Umstehenden müssen darauf achten, dass der Springer nach oben hin genug Platz hat und der Fallschirm sich nicht über dem Kopf spannt