Materialien#

Trainingsorganisation#

Zum Abschluss noch einige Hinweise für den Trainer bezüglich der Trainingsorganisation. Außerdem noch einige Übungsformen, die man im Training immer mal wieder anwenden sollte:

  • möglichst wenige Aktive an einem Gerät versammeln

  • kurze Sprungzeiten auf dem Gerät (3-6 Wiederholungen)

  • beim Erlernen neuer Sprünge wenige Wiederholungen fordern

  • die Anzahl der Wiederholungen an die Komplexität des Sprunges anpassen: „einfache Sprünge“ = „mehr Wiederholungen“ und umgekehrt.

  • bei misslungenen Versuchen nicht so lange weitermachen, bis es „endlich“ klappt

  • den Aktiven ruhig mal direkt nach einem gut gelungenen Sprung vom Gerät schicken (auch wenn es der erste ist)

Übungsformen#

  • Sprünge auf Zeit: wahlweise 10 Strecksprünge nach einer Steigphase von 3-5 Sprüngen, alternativ mit Pflicht- oder Kürübung bzw. Teilen daraus

    • das Zeitspringen macht sich auch gut um einen Fortschritt bei Anfängern deutlich zu machen (erste Stunden nach Tuchgewöhnung vs. 6 Monate später)

  • Übungsverbindungen, bei denen zwischen den Sprüngen drei Strecksprünge gemacht werden (z.B. Hocke - 3 Strecksprünge - Bücke - 3 Strecksprünge - Grätsche); die Arme sollen beim Absprung immer gestellt sein

  • das Spiel Koffer-Packen (siehe Spiele mit vielen Variationen) übt Sprungverbindungen und fordert heraus

  • Übungen synchron turnen - so lernen Aktive das Halten von Höhe und bemerken durch Höhenverlust Fehler während der Landungen

Trainingsorganisation im Studium#

Ein grober Fahrplan, wie unten aufgelistet, lässt sich in einem Anfängerkurs innerhalb eines Semesters mit einer wöchentlichen Doppelstunde gut umsetzen.

  • Tuchgewöhnung, Stopp-Sprung, Armbewegung, Strecksprung

  • Hocke & Grätsche

  • Schrauben

  • Sitzsprung

  • Rückensprung

  • Bauchsprung

  • Bücke

  • Salto rückwärts

  • Salto vorwärts und Barani (für ganz schnelle)

Pflichtübungen#

Die zehnteiligen Pflichtübungen sind im unteren Leistungsbereich leicht zu erlernen. Die einzige Schwierigkeit besteht oft im Auswendiglernen der Übungsfolge. Im höheren Leistungsbereich bzw. den freieren Übungen hingegen liegt die Anforderung bei der Kombination der Sprünge.

Die ersten beiden Übungen P1 und P2 sind Vorstufen um sich an Sprungfolgen zu gewöhnen. Aber auch später lassen sich die Übungen gut in Sequenzen zerlegen und einzeln üben. Es ist ebenfalls möglich schwierige Sprünge durch (beispielsweise) Hocken zu ersetzen oder temporäre Strecksprünge einzuschieben.

Pflichtübungen P1 - P4 (CoP-2017)#

#

P1

P2

P3

P4

1

Sitz

Sitz

Sitz

½ Sitz

2

½ Stand

½ Stand

½ Sitz

½ Sitz

3

Grätsche

Grätsche

Stand

½ Stand

4

½ Schraube

Sitz

Hocke

Grätsche

5

Hocke

Stand

½ Sitz

Rücken

6

Hocke

½ Stand

Stand

7

½ Schraube

Grätsche

½ Schraube

8

Sitz

Hocke

9

Stand

1 Schraube

10

1 Schraube

Bücke

Pflichtübungen P5 - P8 (CoP-2017)#

#

P5

P6

P7

P8

1

Bücke

Salto rw. c

Bauch

½ Bauch

2

½ Sitz

½ Sitz

Stand

Stand

3

½ Stand

½ Stand

Grätsche

Hocke

4

Grätsche

Grätsche

Salto rw. c

Salto rw. c zum Sitz

5

Rücken

Rücken

½ Sitz

½ Stand

6

½ Stand

½ Stand

Stand

Bücke

7

Sitz

Hocke

Bücke

Salto rw. b

8

in d. Stand

½ Schraube

Salto rw. b

Grätsche

9

Hocke

Bücke

Hocke

Salto rw. c

10

Salto rw. c

Salto rw. b

Barani c

Barani c/b

Weitere Pflichtteile finden sich im Internet

Einführung in Wettkampfbestimmungen#

  • Ein Trampolinwettkampf besteht in der Regel aus einer Pflichtübung und einer Kürübung. Im Finaldurchgang dürfen die Besten (maximal zehn) des Vorkampfes eine weitere Kürübung turnen

  • Eine Trampolinübung besteht grundsätzlich aus zehn Übungsteilen; die gestreckten Fußsprünge vor dem ersten Übungsteil werden nicht mitgezählt

  • Die Pflichtübung enthält zehn Sprünge, die in ihrer Reihenfolge bis zur Übung M7 genau vorgegeben sind, von der demnach nicht abgewichen werden darf.

  • In der Kürübung wiederum dürfen zehn beliebige Sprünge miteinander kombiniert werden. Die Reihenfolge kann noch während der Übung verändert werden. Sprungwiederholungen werden insofern bestraft, als dass die Schwierigkeit des wiederholten Übungsteils nicht angerechnet wird (bei Hocke oder Sitz o.ä. ist das unerheblich).

  • Die Übungen werden zum einen nach der ästhetischen Ausführung (Haltungsnote) und zum anderen nach dem technischen Inhalt (Schwierigkeitsgrad) bewertet.

  • Im Einzelwettkampf beurteilen 5 Haltungskampfrichter unabhängig voneinander die Ausführung. Von den 5 Noten wird die höchste und niedrigste gestrichen und die 3 verbleibenden addiert.

  • Zu dieser Haltungsnote wird der Schwierigkeitsgrad der Übung addiert; Dieser setzt sich aus der Anzahl der Salti und Schrauben zusammen.

    • Jede 1/4 Saltorotation erhält 0,1 Punkte;

    • jede ½ Schraubendrehung ebenfalls 0,1 Punkte.

    • Für jede volle Saltorotation erhält der Aktive 0,1 Punkte zusätzlich. So erhält ein ganzer Salto 0,5 Punkte, eine ganze Schraube 0,2 Punkte.

    • Gebückte und gestreckte Salti erhalten je 360 Grad Saltorotation 0,1 Punkte zusätzlich.

  • folgende Anforderungen werden an die Haltung gestellt:

    • in allen Positionen sollen die Füße und Beine geschlossen sein (Ausnahme Grätschwinkelsprung) und Füße und Zehen gestreckt

    • der Körper soll eindeutig gehockt, gebückt oder gestreckt sein

    • in der Hock- und Bück-Position sollen die Oberschenkel nahe dem Oberkörper sein

    • die Arme sollen wann immer möglich gestreckt sein und/oder nahe am Körper gehalten werden

    • bei gestreckten Übungsteilen muss der Winkel zwischen Oberkörper (OK) und Oberschenkel (OS) größer als 135 Grad sein

    • bei gebückten Sprüngen muss der Winkel zwischen OK und OS kleiner als 135 Grad sein, der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel größer als 135 Grad

    • bei gehockten Sprüngen müssen die Winkel zwischen OK und OS bzw. Ober- und Unterschenkel kleiner als 135 Grad sein

Literaturhinweise#

  • MEYER, M., CHRISTLIEB, D., KEUNING, N. (2004): Trampolin: Schwerelosigkeit leicht gemacht. Aachen: Meyer und Meyer.

  • DEUTSCHER TURNERBUND (2006): „Trampolinturnen digital“. Zu beziehen im DTB-Shop (www.dtbshop.de)

  • STÄBLER, M. (2006): Bewegung, Spaß und Spiel auf dem Trampolin. Reihe Motorik, Band 17 (3. Auflage). Schorndorf: Hoffmann.

  • RICHTER, H., KRAUSE, W. (2002): Trampolinturnen – Grundlagen, Methodik, Technik. Köln: Sport und Buch Strauß.

  • SCHMITT, SABINE (1990): Trampolinturnen: Lernen – Üben – Trainieren. Schorndorf: Hofmann. (fortgeschrittene Sprünge ab Doppelsalto)

Quellen#