Fortgeschrittene Sprünge#

Warnung

Kapitel unfertig - wildes Durcheinander

Nach den Grundsprüngen und Sprungverbindungen widmet sich dieses Kapitel den Saltis. Die Saltobewegungen spielen beim Trampolinturnen eine große Rolle, insbesondere bei der Zusammenstellung von der Kürübung. Nirgendwo abseits des Trampolins ist es so „einfach“ Saltorotationen zu erleben. Als erster Sprung in dieser Reihe soll der gehockte Rückwärtssalto vorgestellt werden. Das dann vorhandene Sprungrepertoire ermöglicht ein Erlernen der P5, der ersten Pflichtübung im Anfängerbereich (siehe Pflichtübungen).

In der Regel wird beim Trampolinturnen zunächst der Salto rückwärts (gehockt, später dann gebückt) und dann erst der Salto vorwärts gelernt. Beim vorwärts gesprungenen Salto ist eine Landung auf den Füßen aus Orientierungsgründen unsicherer. In der Regel werden Vorwärtssalti mit Schrauben-Bewegungen kombiniert um die Sicht zu verbessern.

Ausführungsformen ++

Eine andere Variation der Ausführungsform betrifft das Timing. Ab einer gewissen Sprunghöhe und Koordinationsfähigkeit lässt sich die Symmetrie des Sprungs verändern. Viele Sprünge gewinnen an Qualität sobald im Absprung länger gewartet wird vor dem eigentlichen Start des Sprungs (Schraube im Schraubensalto). Am Beispiel Hocke lohnt es sich ein Gefühl dafür zu vermitteln. Die Teilnehmer können probieren die Symmetrie während des Sprungs herzustellen, d.h. am gleichen Punkt im Raum die Hocke beim Steigen anzufangen und beim Fallen zu beenden. Auch ein Austesten der Extreme kann hilfreich sein - beispielsweise im Versuch die Hocke komplett in der Steigphase oder Fallphase zu absolvieren.

Hilfestellung - Klammergriff

Zur Stabilisierung eines Saltos in der Landungen sollte der Klammergriff gut beherrscht werden, da er sowohl Über- als auch Unterrotation bewältigen kann. Der Sichernde steht dazu seitlich zum Aktiven. Eine Hand des Trainers zielt vor den Bauch des Aktiven und die andere Hand stabilisiert in Richtung des oberen Rückens. Um größere Kräfte zu beherrschen, sollte der Kontakt intensiviert werden. Dabei nähert sich der Trainer und peilt an bei der Landung mit einem Arm den unteren Bauch zu umschließen und mit der Hand des anderen Arms die untere Wirbelsäule zu stützen. Der Kopf befindet sich seitlich hinter dem Aktiven, dicht am Rücken. Die eigene Schulter befindet sich etwa auf Bauchhöhe. Dies funktioniert in leichter Variation sowohl für Vorwärts- als auch Rückwärtssalti in den Stand.

Salto Rückwärts - gehockt#

Bewegungsbeschreibung

  • der Absprung erfolgt aufrecht, gestreckt, mit gestellten Armen

  • der Mittelkörper ist bzw. wird vorgespannt (Kippen der Hüfte, siehe Hinweise zur Rückwärtsrotation)

  • nach dem Absprung erfolgt der bereits beim Rückensprung vorgestellte Kick mit Wechsel ins C-Plus - diesmal intensiver für eine schnellere Rotation

  • Beine sind spätestens jetzt geschlossen und Füße gestreckt

  • der Kopf bleibt weiterhin neutral zwischen den gestellten Armen stehen - vorzugsweise mit Blick auf die Mattenkante

  • nach bzw. mit dem Kick erfolgt ein Anhocken für eine Beschleunigung der Rotation (kleines Trägheitsmoment)

  • die Hände greifen die Schienenbeine dicht unterm Knie und können die Hocke weiter komprimieren

  • der Blick zur Matte wird durch die Hocke unterbrochen und ruht fortan auf den Knien

  • anzustreben ist ein vollständiges Öffnen und Strecken des Körpers kopfüber, bzw. auf „12 Uhr“ - der Körper ist danach leicht im C-Plus

    • in der Lernphase ist eine Öffnung ist die Horizontale ausreichend - Beine öffnen körperlich betrachtet nach unten und nicht abgebückt Richtung Tuch

  • die Arme befinden sich nun üblicherweise gestreckt & angelegt am Körper

  • die übrige Rotation bis zur Landung erfolgt gestreckt - für eine Nachjustierung kann nach „3 Uhr“ beispielsweise abgebückt werden

  • die Landung erfolgt mit gestellten Armen

Methodische Übungsreihe

  • Technik der Vorspannung und dem Wechsel ins C-Plus erklären, demonstrieren

  • auf dem Gymnastikboden beginnend in der vorgespannten Rückenlage mit gestellten Armen - der Po kann leicht abgehoben sein.

    • langsames Durchgehen des Wechsels ins C-Plus

    • Auf Signal den explosiven Wechsel ins C-Plus üben - auf eine neutrale Schulter achten

    • Bewegung erweitern um das Anhocken mit Griff an die Schienbeine dicht unter den Knien für eine Rollbewegung rückwärts in Nackenlage

  • auf Mattenberg bzw. Mattentisch: ähnlich wie vorherige Übung vom Gymnastikboden, nur mit vollständiger Rolle vom Mattenberg herunter auf einen Weichboden; der Kopf ragt leicht über das Ende der Matte hinaus; die Helfer sichern die Bewegung mit dem Oberarmgriff ab - vorgedrehtes Handgelenk - Daumen des Trainers richtung Schulter. Pluspunkte für aktive Öffnungsphase zwischen 12 bis 3 Uhr

  • Mattenkick - Vorspannung & Kick gegen eine dicke Landematte üben (siehe Salto-Technik)

  • Flacher Rücken auf dem Trampolin - der Aktive kann auf der Schiebematte wippend durch Vorspannung & Kick

  • Telemark auf dem Trampolin - der Helfer steht hinter dem Aktiven und stützt die Schulterblätter; niedrig anspringen - nach dem Anzählen führt der Aktive die Vorspannung & Kick aus und zielt etwa auf eine Rotation in waagerechte Lage. Der Helfer stützt den oberen Rücken mit gestreckten Armen bis über den Kopf.

  • Zwei Helfer auf dem Trampolin - Die Helfer fassen den Aktiven mit einer Hand den hinteren Oberschenkel, mit der anderen an der Schulter. Der Aktive macht einen Salto; die Helfer unterstützen die Bewegung in der Luft. Wichtig für die Helfer: stehen bleiben und mit Klammergriff fangen & sichern

Fehler und Korrekturen

  • Ziehen der Schulter oder Kopf im Absprung: Schaumstoff oder Socke unters Kinn klemmen, oder zurück zur Vorübung (Telemark) bis die Technik sitzt

  • Knie werden im Absprung nach vorne geschoben: potentiell gefährlich, da zum einen Sprunghöhe in Rotation umgewandelt wird und die Absprung-Positionen mitunter nur schwer gehalten werden kann - auf geraden Absprung achten und motivieren bei „drei“ durch Fußdruck höher abzuspringen

  • Oberkörper macht Gegenbewegung (Hock-Vorbewegung): Aufrecht abspringen, Arme gefühlt zur Decke ziehen

  • Öffnung in die Bücke, bzw. Beine richtung Tuch: Mit intensiverem Impuls für den Beinschlag die Rotation beschleunigen, höher springen oder später öffnen

  • Arme nicht korrekt gestellt im Absprung

  • Oberkörper im Absprung nach hinten gelehnt oder Schulter nach Hinten gezogen -

Ausführung

  • Beim Absprung sind die Arme gestellt (nicht überstrecken) und der Körper angespannt

  • indem die Hüfte vorgeschoben wird (mit Baucheinziehen vergleichbar), geht man ins leichte C-Minus (Gegenteil von Schiffchen, Banane), dieses wird durch den kurzen, aber schnellen Kick mit den Beinen ausgeglichen (Übergang zu einem C-Plus)

  • die bereits eingeleitete Rotation wird potenziert durch das Anhocken der Beine, die Hände kommen dabei von oben und fassen unterhalb der Knie an

  • Kopfüberstehend öffnen die Beine genau nach oben. Die Arme bewegen sich anliegend am Oberschenkel mit

  • Anschließend bewegt man sich gestreckt weiter und stellt kurz vor der Landung die Arme

Tipp / Oft gesehene Fehler

  • Beim Absprung werden die Knie vorgeschoben oder die Schulter/Kopf nach hinten gerissen oder die Aktiven springen auf „3“ in Rücklage und lassen das Trampolin die Rotation einleiten

  • Beim Anhocken darf kein Oberkörpereinsatz nach vorn stattfinden (normale Hocke)

  • Öffnung erfolgt anfangs oft Richtung Tuch bzw. in die Bücke

Vorübung

  • Erste Phase Boden: Kick gegen eine dicke Matte bei der Erwärmung üben

  • Zweite Phase Matte: In Rückenlage aus der Überstreckung (Becken abgehoben) die Beine schnell anhocken, sodass eine Rückwärtsrolle entsteht, Arme kommen von oben, Rotation kann mit dem Kopf gestoppt werden

  • Mattentisch, Rückenlage des Aktiven mit Kopf & Hals über der Kante, 3/4 RW mit Aufstrecken -> zwei Helfer sichern die über den Kopf gestreckten Oberarme

  • Minitramp & Mattenberg auf Schulterhöhe, Aktiver springt in die Rückenlage mit Kick und Anhocken

  • Wenig zu empfehlen: Sprossenwandlauf, Wandlauf, Muffel

  • Auf dem Trampolin, Schulterblätter des Aktiven halten, Arme sind gestellt, Aktiver soll auf „3“ NUR die Beckenbewegung mit Beinkick machen, danach wie ein Brett in die Waagerechte kommen, der Trainer steht im Telemarkstand dabei hinter / unter ihm -> vorsichtig anfangen

  • Für schwierige Fälle: geführter Salto an den Oberarmen. Zwei Trainer halten den Aktiven an den Oberarmen (Daumen zeigen jeweils Richtung Hand des Aktiven) und lassen ihn einen Salto springen

Nächste Schritte

  • Pflichtübungen zum Verbinden des Saltos, Salto in Sitz, B-Salto

Hilfestellung

  • Klammergriff am Mittelkörper mit Vordrehen der Arme entgegen der Rotationsrichtung. Erlaubt gerade bei Kinder eine Bewegungsführung von Absprung bis Landung

  • zum ersten Kennenlernen der Saltobewegung eignet sich eine Positionierung der Hände an Schulter und unterem Rücken

    • für mehr Kontrolle, aber auch größere Beeinflussung des Aktiven kann die Schulter von vorne gegriffen werden

    • alternativ ist ein Griff von hinten an die Schulter möglich

  • die Landung sollte zunächst mit Schiebematte bzw. Klammergriff mit Einfangen (Vollkontakt) gesichert werden

  • für erfahrene Helfer eignen sich Techniken mit Umgreifen während des Sprungs

    • während des Anspringens kann der Klammergriff angewandt werden für geringen Einfluss, aber gesteigertes Vertrauen vom Aktiven

    • um vollen Armeinsatz beim Aktiven zu ermöglichen, kann der Trainer leicht hinter der Person stehend Kontakt zum unteren Rücken halten

    • bei zu schwachem Drehimpuls ist das Mitgeben von Höhe (indirekt auch Rotation) mittels Druck über den Steiß mitunter ausreichend

    • bei fehlender Rotation kann der Salto kontrolliert abgebrochen und in den Rücken geführt werden, indem Druck auf die Schulterblätter ausübt wird

    • für zusätzliche Rotation kann eine zweite Hand entweder über die Rückseite der Oberschenkel unterstützen oder die Rückenhand greift hierfür die Schulter - beides kann eine leichte Schraube einleiten

    • Landung wie gewohnt absichern

  • Mit steigender Sicherheit und Erfolgsrate kann sich der Trainer zurücknehmen und im Ansprung weiter vom Aktiven entfernt stehen um damit seinen Störeinfluss zu verringern

  • Als letzte Stufe bietet sich die Sicherheitsstellung auf dem Rand des Trampolins an. Zum Absprung läuft der Trainer ins Tuch, kann mitunter den Sprung noch unterstützen bzw. die Landung sichern

  • Oberarmdrehgriff für schwierige Fälle beim Salto-Rückwärts: Zwei Trainer halten den Aktiven an den Oberarmen (Drehrichtung einbeziehen, Daumen zeigen jeweils Richtung Hand des Aktiven) und lassen ihn einen Salto springen

3/4 vor#

Salto vorwärts#

Ausführung (C gehockt, B gebückt)

  • Absprung - aufrecht, gerade und mit stehenden Armen

  • Blick normalerweise auf Mattenkante, wenn der Aktive dazu neigt nach vorne zu springen, dann auf die neutrale Kopfhaltung achten - notfalls mit Blick nach schräg-oben an die Decke experimentieren

  • Nach dem Absprung über einen Beineinsatz impulsiv ins C-Minus wechseln (als wenn man einen Ball wegkicken will oder übers Tuch scharren möchte) ohne gleichzeitig die Schulter hinter zu ziehen (Neutralisierung der Bewegung) und danach auf dem Weg nach oben:

  • C-Salto: Beineinsatz mit schnellkräftigem Anfersen beider Beine. Oberkörper wird danach abgesenkt und die Brust zu den Knien geführt in eine kompakte Hockposition.

  • B-Salto: Beinschlag wird gestreckt ausgeführt mit anschließendem Führen und Zusammenklappen des Körpers in Richtung der Beine in eine enge Bückposition. Hände umfassen die Knöchel

  • Öffnung so früh wie möglich (zwischen 12 bis 3 Uhr) und körperlich nach unten, nicht Richtung Trampolin. Anschließend gestreckt bis zur Landung

  • Der A-Salto kann im letzten Viertel wenn nötig etwas abgebückt werden um zu korrigieren

Vorübung

  • Sprungrolle auf Trampolin & Sicherungsmatte mit Sprung über „Zauberschnur“ direkt vor seinem Kopf -> TN soll lange steigen und Blick halten

  • Bauchsprung aus dem Wippen mit überkorrektem geradem Absprung und leichtem Ziehen der Beine

  • 3/4 vorwärts - Gestreckter bzw. offener vw-Salto in den Sitz oder flachen Rücken mit starkem Ziehen der Beine

  • Sprungrolle mit Minitramp über Erhöhung bzw. auf Mattenberg

  • Beineinsatz auf Kasten in Bauchlage mit impulsivem Abbremsen der Beine im leichten C-Minus

Tipp / oft gesehen Fehler

  • Fehler: Ganzer Körper vorgelehnt, da letzter Sprung nach hinten geht -> Sprung bewegt sich nach vorn

  • Fehler: Oberkörper oder Kopf knickt ab und sorgt für einen Sprung nach vorn.

  • Fehler: Statt die Beine zu ziehen im Absprung wird der Po zuerst gezogen und dann erst die Beine. Dies bewegt den Sprung nach hinten. Oft in Kombination mit einem der oberen Fehler zu sehen (Salto bleibt eventuell sogar auf dem Kreuz)

  • Fehler: Öffnung ins Hohlkreuz bzw. Füße Richtung Trampolin

  • Oberkörper wird zu stark zu den Beinen gebracht ohne vorher einen Beineinsatz auszuführen

Nächste Schritte

  • Öffnungsphase mit betont zeitigem Öffnen

  • Barani möglich, sobald Salto sicher und Öffnung vor 3 Uhr möglich

Hilfestellungen

  • Klammergriff am Mittelkörper mit Vordrehen der Arme entgegen der Rotationsrichtung. Erlaubt gerade bei Kinder eine Bewegungsführung von Absprung bis Landung

Barani#

Schraubentypen erlernen -> je nach Aktivem entscheiden

Symmetrieschraube:

  • Bei der T-Technik streckt man die Arme nach dem Stellen zur Seite und zieht sie anschließend gleichzeitig an den Körper

  • Ein Arm sollte die vorn herum, der andere Arm hinten herum die entferntere Tasche erreichen wollen

Asymmetrie:

  • RW: Bei einem Salto A mit linker Schraubrichtung lässt man den linken Arm fallen und kann den zweiten Arm entweder stehen lassen oder später gemäßigt nachführen

  • Gegendruck mit den Beinen nach der Schraube (Antischiffchen / Banane)

  • VW: rechten Arm fallen lassen für linke Drehrichtung

Fußbewegung:

  • Scheren wie Damien Walters

  • Fußkippe mit gestreckten Beinen

  • Hoolahoop wie Wasserspringer

TODO

Spielerische Herangehensweise#

Wer die Herausforderung mag und

Patch-Teppich für Sprünge aus dem Stand#

Slt/Sch

0

½

1

2

2

Doppel vw.

Fliffis

.

FliffisRudi

.

1.75

1 3/4 vor

.

.

.

.

1.25

Salto zu B.

.

.

.

.

1

Salto vw.

Barani

.

Rudi

.

0.75

3/4 vor

.

.

.

.

0.25

Bauch

½ Rücken

Ganze Bauch

.

.

0

Stand

½ Schraube

Schraube

1½ Schraube

Doppel S.

-0.25

Rücken

½ Bauch

Ganze Rü.

.

.

-0.75

3/4 rw

.

.

.

.

-1

Salto rw.

.

Schraubs.

.

Doppels. S.

-1.25

Salto in R.

.

.

.

.

-1.75

.

.

.

.

.

-2

Doppel rw.

.

Voll ein oä

.

.